Bischof Visitation 23.-30. Juni 2019

Liebe Bevölkerung des Dekanates Eferding!

Besuche wirken verbindend: Sie dienen dem gegenseitigen Kennenlernen, dem Austausch über Erfahrungen und Lebensumstände und nicht zuletzt der Beziehungspflege. Wörtlich übersetzt heißt Visitation nichts Anderes als Besuch. In diesem Sinne möchte ich daher auch diese Woche im Dekanat Eferding verstehen. Gemeinsam mit mir werden Generalvikar Severin Lederhilger und der Bischofsvikar für pastorale Aufgaben Willi Vieböck bei Ihnen zu Gast sein, um einen Einblick in die Fülle der kirchlichen Arbeit im ganzen Dekanat zu gewinnen. Zu einzelnen Veranstaltungen werden auch noch weitere Mitglieder der Diözesanleitung ins Dekanat kommen.

Bischof Manfred Scheuer

Mit der Visitation eines ganzen Dekanats wollen wir der pastoralen Situation entsprechen, in der zunehmend Seelsorgerinnen und Seelsorger mehrere Pfarren begleiten und pfarrübergreifende Kooperationen wegweisend sind. Im Vorfeld der einwöchigen Visitation wurden uns aus den einzelnen Pfarren und Einrichtungen bereits viele Informationen zur Verfügung gestellt und wir wurden auf Themen aufmerksam gemacht, die die Menschen vor Ort beschäftigen. Ich danke für diesen ersten Einblick in den Alltag des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens im Dekanat. Mein Dank gilt auch dem Vorbereitungsteam aus dem Dekanat unter der Leitung von Dechant Erich Weichselbaumer und Dekanatsassistent Albert Scalet für die gewissenhafte Planung und Organisation dieser Visitationswoche.

Bei meinen Besuchen in den Pfarren nehme ich eine große Vielfalt des Glaubenslebens und eine lebendige Kirche wahr. Sie ist ein wesentlicher Teil der Gesellschaft und hat Bedeutung und Strahlkraft für viele Menschen – auch für solche, die kein Naheverhältnis (mehr) zu ihr haben. Kirche ist an vielen Orten präsent: in den Pfarrgemeinden genauso wie etwa in Schulen, Seniorenheimen, Krankenhäusern und Betrieben, um nah bei den Menschen zu sein. Im Mittelpunkt des kirchlichen Interesses steht das Leben der Menschen mit all seinen Höhen und Tiefen. Diesem Leben wollen wir gemeinsam mit Ihnen im Dekanat Eferding nachspüren. Nur durch unmittelbaren Kontakt ist es möglich, zu sehen und zu hören, wie sich die Situation der Menschen vor Ort darstellt. Was funktioniert gut, wo sind die Kraftquellen, wie wird der Glaube gelebt? Wo hapert es auch, was sind die Enttäuschungen und die Sorgen? Welche Erwartungen gibt es an die Diözese bzw. an die Pfarren? Wo braucht es Unterstützung? Wie können wir als Diözese gemeinsam gut unterwegs sein?

Kirche weit denken

Unsere Diözese befindet sich in einem intensiven Prozess, wie wir die Zukunft der Kirche in Oberösterreich in den nächsten Jahren gestalten wollen. Diesen Weg haben wir unter das Motto „Kirche weit denken“ gestellt. Der Besuch im Dekanat Eferding steht in einem engen Zusammenhang mit diesem Zukunftsweg. In Hinblick auf die inhaltlichen Weichenstellungen, die zukünftigen Schwerpunktsetzungen und auch die zur Diskussion stehenden Veränderungen in der diözesanen Struktur soll ein Austausch mit der Diözesanleitung möglich sein. Impulse aus dem Dekanat Eferding sollen aber auch in den Zukunftsprozess einfließen. Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass es viele neue Ansätze, frische Visionen und eine gewisse Aufbruchsstimmung gibt. Es gibt aber auch Unsicherheiten und Enttäuschungen, die wir sehr ernst nehmen müssen. Manch offener Punkt muss auch auf Ebene der Weltkirche verhandelt werden – ich habe diesbezüglich auch einen Brief mit den Sorgen und Anregungen aus der Diözese Linz an Papst Franziskus geschrieben.

Angesichts der unterschiedlichen Lebenssituationen und Bedürfnisse der jeweiligen Generationen sowie der sich rasch ändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen stehen wir vor großen Herausforderungen. Ich möchte dafür werben, voll Hoffnung und Mut die nächsten Schritte zu setzen und dabei auf den stärkenden Geist Gottes zu vertrauen. In seinem Rundschreiben Evangelii Gaudium appelliert Papst Franziskus an uns als Christinnen und Christen, im Leben der Menschen nach Anknüpfungsmöglichkeiten für das Evangelium zu suchen, um so die Menschen mit Gott in Verbindung zu bringen. Dieses Anliegen soll auch durch die Visitation sein Echo finden: „Brechen wir auf, gehen wir hinaus, um allen das Leben Jesu Christi anzubieten!“

So grüße ich Sie alle in Vorfreude auf den Besuch bei Ihnen im Dekanat Eferding.

 

Grußwort Bischof als PDF

Übersicht Visitation (aufgelistet) – als PDF

Vieböck

Lederhilger

Bericht auf der Dekanat-Homepage